3 Fragen an CTO Sandro Felder

Generative KI wie ChatGPT, Gemini, Deepseek usw. verändert die Arbeitswelt grundlegend. Wir stehen erst am Anfang dieser Transformation – die Fähigkeit, AI effektiv zu nutzen wird in den nächsten Jahren entscheidend sein. Tipps und Tricks für den Weg dahin kommen einmal pro Monat von Sandro, der eure Fragen zum Thema beantwortet. Diesen Monat:

1. AI ist ein grosses Thema, aber es gibt auch Widerstände gegen solche Technologien. Wie kann man damit umgehen?

Widerstände lassen sich nur überwinden, wenn man die Ängste und Unsicherheiten der Mitarbeitenden ernst nimmt und offen darüber spricht. Ein guter Ansatz ist es, die Potenziale, aber auch die Grenzen von KI greifbar zu machen. Die Erfahrung unserer zweitätigen Ausbildung zeigt, dass Ängste und Unsicherheiten abgebaut werden, wenn Menschen die Tools anwenden und so besser verstehen, was möglich ist und was nicht. Den selben Effekt haben wir mit sogenannten «AI-Quests» beobachtet. Das sind spielerische Aufgaben, die KI-Tools auf einfache Art erlebbar machen. Dabei zeigen wir auch bewusst die Grenzen und Limitationen auf – wo beispielsweise KI nicht eingesetzt werden sollte.

Wichtig ist zudem, dass das Management eine klare Haltung zu Themen wie «KI ersetzt Menschen» oder «KI nimmt uns die Jobs weg» einnimmt. In den meisten Fällen ist KI nämlich ein Hilfsmittel, das Mitarbeitende unterstützt, indem es Routineaufgaben automatisiert. So bleibt mehr Zeit für kreative und wertschöpfende Tätigkeiten.

Kurz gesagt: Unternehmen sollten klar kommunizieren, warum sie KI einsetzen, welche Ziele sie damit verfolgen und wie die Mitarbeitenden in diesen Prozess eingebunden werden. Das schafft Vertrauen und reduziert Unsicherheiten.

2. Welche Fähigkeiten sollten Unternehmen fördern, damit ihre Mitarbeitenden besser mit AI arbeiten können?

Es gibt viele verschiedene KI-Tools, die sich stark in ihrer Bedienung unterscheiden. Manche sind sehr nutzerfreundlich, andere bieten nur ein einfaches Chatfenster, das viele Möglichkeiten, aber wenig Anleitung bietet. Es ist für Mitarbeitende oft nicht leicht, herauszufinden, welches Tool für welchen Fall geeignet ist und wie es eingesetzt werden sollte. Deshalb ist eine Befähigung im Umgang mit den wichtigsten KI-Tools entscheidend.

Aber: Nicht alle Mitarbeitenden müssen zu «Prompt Engineers» ausgebildet werden. Wir fokussieren in unserem 2-tägigen AI-Training auf folgende Punkte:

  • Lernen mit Ergebnissen von KI-Tools umzugehen: Der Mensch bleibt in der Verantwortung und bewertet die Resultate kritisch.
  • Grenzen der Tools erleben: Verstehen, was die Tools leisten können, wie sie eingesetzt werden und welche potenziellen Fallstricke es gibt.
  • Einsatzgebiete identifizieren: Einschätzen, wann und in welchen Situationen der Einsatz von KI-Tools sinnvoll ist.
  • Transfer in den Alltag: Neue Fähigkeiten direkt im beruflichen Kontext nutzen.

3. Welches sind die wichtigsten Punkte, wie das Management die Einführung von AI unterstützen kann?

Aus unserer Sicht muss das Management eine Schlüsselrolle einnehmen. Es gibt die strategische Richtung vor und sorgt dafür, dass Mitarbeitende aktiv in die Transformation eingebunden werden. Die drei wichtigsten Aspekte dabei sind:

  1. Ermutigen, Neues auszuprobieren: Führungskräfte sollten eine offene Kultur fördern, in der sich Mitarbeitende ohne Angst vor Fehlern mit KI beschäftigen können. «AI-Quests» sind hier eine gute Möglichkeit, um Hemmungen abzubauen und die Technologie greifbar zu machen.
  1. Unterstützung bieten: Damit sich Mitarbeitende nicht allein gelassen fühlen, braucht es neben Schulungen auch Möglichkeiten für den Austausch untereinander. Wir haben beispielsweise «AI Ambassadors» ausgebildet. Das sind Ansprechpersonen, die Kolleginnen und Kollegen bei Fragen zu KI unterstützen.
  1. Klare Ziele kommunizieren: Die Mitarbeitenden müssen verstehen, warum KI eingeführt wird und welchen Nutzen sie davon haben. Wenn das Management hier Transparenz schafft, lassen sich Missverständnisse vermeiden und Akzeptanz fördern. Oft hilft es, gemeinsam ein klares Bild der Ziele zu entwickeln.