Zu oft fehlt gerade in grossen Organisationen die Klarheit über die qualifizierten Ziele von Entwicklungs- und Innovationsprojekten. Die Folgen: Stress, Frust, Orientierungslosigkeit, ein schwarzes Loch für wertvolle Ressourcen und die Frage, was kommt am Schluss hinten raus.
Das habe ich damals als Auftraggeber im Grossunternehmen zu oft erlebt: Ein Team gibt Vollgas und steckt viel Herzblut in ein zentrales Entwicklungsprojekt. Doch die Wirkung bleibt aus und ich musste den Stecker ziehen – der Beitrag an unsere strategischen Ambitionen war schlicht zu gering.
Das Einzige, was bleibt, sind Ernüchterung und Frustration für alle. Verlorene Energie!
Deshalb: Wie beantwortet ihr als Verantwortliche diese Fragen?
Es ist die Aufgabe des Topmanagements und von Verwaltungsräten, euch diese Fragen zu stellen.
Nur:
Nüchtern betrachtet ist klar: Wir leben oft so stark im operativen Tagesgeschäft, dass wir auf all diese Fragen nur schwer mit Substanz antworten können.
Historisch sind Organisationen rund um die klassische Projektumsetzung aufgebaut. Frameworks wie zum Beispiel Hermes gehen davon aus, dass konkrete Lieferergebnisse definiert werden können, und daraus abgeleitet ein Projekt dann abgeschlossen ist, wenn diese Lieferergebnisse fertig abgenommen sind.
Diese Denkweise funktioniert gut, wenn Projekte einen tiefen Komplexitätsgrad aufweisen und entsprechend planbar sind. Das einfache Beispiel: Fliest eine Plättli-Legerin ein Badezimmer, weiss sie klar, wie viele Platten sie dafür bestellen muss und wie lange ihr Team dafür braucht. Ob sie damit recht hat, lässt sich nach getaner Arbeit direkt überprüfen. Der erwartete Output der Arbeit ist klar.
In komplexen und deshalb nur schwer planbaren Projekten ist das signifikant schwieriger. Vergleichen wir es mit einem Profi-Fussballteam.
Für den strategischen Erfolg macht es wenig Sinn, den genauen Output eines Matchs über 90 Minuten zu definieren. Es ist sinnlos, jedem Spieler vorzuschreiben, welche Moves er zu welcher Zeit genau wo ausführen soll, damit er seine Arbeit getan hat.
Wichtig ist schlicht, 1 Tor mehr zu schiessen als die Konkurrenz. Der anvisierte Impact ist klar. Der Output (die einzelnen Moves der Spieler) lässt sich vorab im Detail gar nicht beschreiben und planen.
Gleichzeitig wollen wir neben dem Spiel auch das Publikum für uns gewinnen: mit attraktivem Fussball. Sie sollen nach einem tollen Erlebnis glücklich nach Hause gehen. Das ist neben dem Impact (Gewinnen!) der angestrebte Outcome (Emotionen!).
Und wenn wir dieses Beispiel auf unseren Berufsalltag übertragen, wird klar: Es ist sinnlos, den Output (alle Moves im Spiel) zu planen und zu messen, um unseren Erfolg zu überprüfen. Nehmen wir z. B. die Softwareentwicklung: Die Anzahl umgesetzter Funktionen sagt nichts über den unternehmerischen Erfolg des Projektes aus.
Zentral ist es, klare Impact-Ziele und damit verbunden die relevanten Ambitionen formuliert zu haben, um erfolgreich zu sein.
Wenn wir steuern wollen, müssen wir wissen, ob wir unsere beschränkten Ressourcen an sinnvollen Orten einsetzen.
Das strategische Spiel und die damit verbundenen quantitativen Zielsetzungen müssen zwingend klar gesetzt sein. Diese Ziele müssen quer durch die Organisation kommuniziert werden.
Jedes Entwicklungsprojekt muss seinen klaren Beitrag an die definierten Impact-Ziele leisten und gleichzeitig beim Kund:innenen wirken (Outcome).
Um auf die initialen Fragen gute Antworten zu liefern, brauchen alle Initiativen klare und in Bezug auf den Outcome messbare Wirkungsambitionen (Impact).
Es geht schlussendlich nicht um den Output (Anzahl Plättli in X Stunden), sondern um die Frage, welche Wirkung wir auf die unternehmerische Ambition haben.
Um auf den Anfang zurückzukommen: Mir ist es ein echtes Anliegen, den initial beschriebenen Frust und Waste für alle Beteiligten zu vermeiden. Das gelingt, wenn wir konsequent wirkungsorientiert arbeiten. Aus diesem Grund begleiten wir als INNOArchitects Unternehmen im Setup und in der konkreten Umsetzung von strategischen Entwicklungsportfolios inklusive der einzelnen Initiativen.
Investiert deine Firma also wirklich in die richtigen Themen und Projekte?